Wir sind der Meinung, das, was Familien jetzt brauchen

Wir sind der Meinung, das, was Familien jetzt brauchen

  • sind qualitativ hochwertige und quantitativ ausreichende Plätze in Kitas; auf längere Sicht sollte es eine Bildungskette ohne Elterngebühren geben. Als erster Schritt dahin müssen die Elternbeiträge wieder landeseinheitlich geregelt werden.
    Was ist die Position Ihrer Partei dazu?

CDU:
Wir werden auch weiterhin die Weichen stellen damit NRW das familien- und kinderfreundlichste Bundesland wird. Dazu setzen wir weiter auf Qualitätssteigerung bei der Betreuung, mehr Personal und eine Betreuungsplatzgarantie: In den letzten fünf Jahren haben wir insbesondere die Betreuungsangebote in den Randzeiten verbessert. Von 2017 bis 2021 haben wir die Zahl der Kinderbetreuungsplätze im U3-Bereich bereits auf rund 211.000 und im Ü3-Bereich auf rund 530.000 steigern können. Damit haben wir in kurzer Zeit insgesamt über 82.000 neue Kitaplätze geschaffen. Unsere Kita-Platz-Ausbaugarantie werden wir auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Um frühkindliche Bildung als wichtige Voraussetzungen für Chancengleichheit insbesondere für die drei Kita-Jahre vor der Einschulung zu stärken, werden wir auch das dritte Kindergartenjahr vor der Schule für die Eltern beitragsfrei machen und damit komplette Beitragsfreiheit im Bereich Ü3 herstellen. Damit schaffen wir eine direkte finanzielle Entlastung der Eltern und landeseinheitliche Regelungen.

SPD:
Wir möchten schnellst möglich die Kitagebühren gänzlich abschaffen. Frühkindliche Bildung ist für uns das erste Glied einer institutionellen Bildungskette und Bildung ist für uns gebührenfrei, von Anfang bis Ende. Wir möchten dies ohne den Zwischenschritt einer landeseinheitlichen Gebührentabelle schaffen. Dass das möglich sein kann, hat uns die Pandemie gezeigt. Wir wollen die Kita aber zukunftssicher machen und deshalb ein Kita-Zukunftsgesetz verhandeln. Dabei soll auch deutlich gemacht werden, dass die Gebühren überflüssig sind.


FDP:
In unserer Regierungsverantwortung sind seit 2017 Tausende neue Betreuungsplätze entstanden. Mit der umfassenden KiBiz-Reform stehen jährlich zusätzlich 1,3 Milliarden Euro für die frühkindliche Bildung zur Verfügung, u.a. für eine auskömmliche Finanzierung der Betreuungseinrichtungen, mehr Qualität und ein weiteres beitragsfreies Jahr.

Diesen Weg wollen wir fortsetzen und konsequent die frühkindliche Bildung in Nordrhein-Westfalen ausbauen und stärken. Wir werden die Betreuungsplätze gemeinsam mit den Kommunen und Trägern noch stärker ausbauen, um die Betreuungsbedarfe von Eltern abzudecken und ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. Künftig wollen wir Familien zudem durch noch mehr beitragsfreie Jahre entlasten. Langfristiges Ziel ist eine beitragsfreie frühkindliche Bildung. Die Bildungs- und Betreuungsqualität in der frühkindlichen Bildung wollen wir u.a. durch mehr Personal, gezielte (Sprach-)Förderung sowie eine Stärkung von digitaler Bildung und Bildung im MINT-Bereich verbessern.


Bündnis 90/Die Grünen:
Priorität hat für uns der Ausbau der Kitas und die Qualität in der frühkindlichen Bildung. Auf dem Weg zur Beitragsfreiheit werden wir landesweit einheitliche Elternbeitragstabellen einführen, die eine gerechte soziale Staffelung der Gebühren und eine Gebührenbefreiung für Geringverdienende vorsehen. 

 

 

  • ist eine Förderung der Familienerholung, nicht nur in Zeiten der Überlastung durch die Corona-Pandemie und deren Folgen, sondern auch kontinuierlich zur Unterstützung der Familien.
    Was plant Ihre Partei zur Familienerholung
    ?

CDU:
Familie schafft ein Band der Solidarität, das Menschen verbindet und Generationen vereint. Damit schafft sie ein Band des Füreinanders und einen Bund des Miteinanders. Wir sind überzeugt: Familien sind Voraussetzungen für das Funktionieren unserer Gesellschaft. Deshalb stehen sie im Zentrum unserer Politik. Mit unserem Programm der Familienerholung geben wir besonders belasteten Familien die Chance auf eine Auszeit. Unsere Förderung von Familienerholungsangeboten werden wir dazu verstetigen. Zur besonderen Förderung von Familien nach den coronabedingten Zusatzbelastungen haben wir im Haushaltsjahr 2021 das Programm „1000×1000 Ferienwochen“ mit einer Millionen Euro geschaffen.

Für uns steht auch fest: Kinderreichtum darf kein Armutsrisiko sein. Wir werden daher eine Familienkarte NRW für Mehrkindfamilien schaffen, um ihnen Teilhabe an Angeboten wie Museen, Zoos etc. zu erleichtern. Ergänzend werden wir einen „Aktionsplan Familienförderung Nordrhein-Westfalen“ aufstellen, um die Gründung von Familien durch gute Rahmenbedingungen zu erleichtern.

SPD:
Wir sehen Familienerholung als einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung von Eltern und Kindern an. Gemeinsam mit den Partnern wollen wir nach der Wahl verhandeln, wie diese ein Teil der Präventionskette werden kann. Wir haben vor, in den Quartieren Familienbüros zu etablieren, die unter anderem alle Angebote der Familienbildung, -beratung und -hilfe sowie der Kinder und Jugendhilfe bündelt und den Familien helfen kann und soll passgenaue Angebote zu finden. Dazu gehören für uns auch die Angebote der Familienerholung, so sollen auch mehr Familien davon erfahren und mehr Familien davon profitieren.

FDP:
Die pandemiebedingten Einschränkungen haben nochmals deutlich vor Augen geführt, welchen Belastungen Familien vor allem während der Pandemie, aber auch grundsätzlich ausgesetzt sind. Davon besonders betroffen sind in der Regel Alleinerziehende, Familien mit geringem Einkommen oder in beengten Wohnverhältnissen. Aus diesem Grund haben wir in Regierungsverantwortung ein Förderprogramm aufgelegt, um durch die Pandemie besonders belasteten Familien eine einwöchige gemeinsame Auszeit in Familienferienstätten in NRW zu ermöglichen. Angesichts des Erfolgs und der großen Nachfrage haben wir uns dazu entschlossen, derartige Familienerholungsmaßnahmen künftig dauerhaft und in größerem Umfang finanziell zu fördern.

Bündnis 90/Die Grünen:
Durch die Familienerholung kann ein Beitrag zum Zusammenhalt in der Familie geleistet werden.

  • ist der Ausbau der Digitalisierung der Schulen und des Unterrichts. Dieser muss einhergehen mit der Entlastung der Eltern bei den Kosten für die Anschaffung von Geräten.
    Die Ausstattung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen!
    Was sagt Ihre Partei dazu?

 

CDU:
Gute Bildung heißt beste Chancen ermöglichen. In der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie wichtig Präsenzunterricht, digitale Methoden und das Engagement der Lehrkräfte sind. Den Schulunterricht wollen wir durch digitale Lernmethoden ergänzen, nicht ersetzen. Dazu werden wir das Lernen mit digitalen Endgeräten im regulären Präsenzunterricht weiter ausbauen und jedem Kind ein digitales Endgerät zur Verfügung stellen, denn unsere Bildungspolitik ermöglicht allen Schülerinnen und Schülern Aufstieg durch Bildung. Bislang haben wir rund 700.000 bedürftige Schülerinnen und Schüler mit digitalen Endgeräten ausgestattet. Ergänzend wollen wir eine Digital-Pauschale einführen, damit Schulträger strukturell bei Endgeräten, digitalen Schul-Infrastrukturen und deren Betrieb unterstützt werden. Mit dem DigitalPakt Schule investieren wir bereits über eine Milliarde Euro in den Ausbau der IT-Infrastruktur an Schulen. Zentral ist für uns vor allem die Fachdidaktik, denn nur ein gezielter pädagogischer und fachspezifischer Einsatz erzielt den gewünschten Lernerfolg.

SPD:
Auch die Digitalisierung im Kita- und Schulwesen muss vorangetrieben werden. Wir brauchen mehr Geld für eine bessere Infrastruktur und Ausstattung. Diese digitale Infrastruktur muss von IT-Expertinnen und Experten verwaltet und gepflegt werden. Das entlastet die Lehrkräfte, die sich darauf konzentrieren können, den Kindern die nötige Medienkompetenz zu vermitteln, damit sie zu mündigen Mediennutzerinnen und Mediennutzern werden, indem sie reflektiert, kreativ und verantwortungsvoll digitale Medien nutzen. Weil Medienkompetenz uns besonders wichtig ist, werden wir das Budget für Fortbildungen pro Lehrkraft anheben. Daneben müssen wir die Digitalkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Blick nehmen und in allen Schulformen die Grundlagen der Informationstechnologie unterrichten. Wir wollen die allgemeine Lernmittelfreiheit für Kinder weiter vorantreiben.

FDP:
Für die Weiterentwicklung der digitalen Bildung an unseren Schulen ist es elementar wichtig, dass sowohl Hardware als auch Software und eine stabile Infrastruktur zuverlässig zur Verfügung stehen. Das müssen wir zusammen mit den Schulträgern gewährleisten. Das Sofortausstattungsprogramm für Schülerinnen und Schüler, die sich kein eigenes Endgerät leisten können, war ein wichtiger Schritt, um Teilhabe und digitale Bildung unabhängig vom Geldbeutel der Eltern zu ermöglichen. Unser Ziel ist es aber, dass allen Schülerinnen und Schüler zukünftig ein digitales Endgerät zur Verfügung steht. Alle Schülerinnen und Schüler sollen zukünftig bei einem moderaten Eigenanteil ein digitales Endgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Schülerinnen und Schüler, die sich bisher kein digitales Endgerät leisten konnten, sollen auch weiterhin von einer Zuzahlung befreit sein.

Bündnis 90/Die Grünen:
Die Lernmittelfreiheit nach Schulgesetz muss dringend auch auf digitale Lernmaterialien inklusive Endgeräte ausgeweitet werden. Wir haben das bei der letzten Schulrechtsänderung im März gefordert, Schwarz-Gelb hat das abgelehnt.

  • Ist der landesweite weitere Ausbau von Familiengrundschulzentren zur Entlastung und Unterstützung von Familien, zum Auf- und Ausbau von Erziehungs- und Bildungspartnerschaften und für mehr Bildungsgerechtigkeit.
    Die Familiengrundschulzentren brauchen eine verlässliche Finanzierung und Förderung.
    Wie ist die Position Ihrer Partei zu Familiengrundschulzentren?

 

CDU:
Solche Familiengrundschulen verstehen sich als multiprofessionelles Netzwerk zur Unterstützung von Familien im Quartier. Wir unterstützen die Entwicklung von Grundschulen zu sozial-räumlichen Knotenpunkten und einer Anlaufstelle für Familien sowie zu Orten der Begegnung, Beratung und Begleitung für Kinder und ihre Eltern ausdrücklich. Wir wollen künftig dazu beitragen, noch mehr Schulen zu Familienzentren auszubauen und so gerade an Standorten mit vielfältigen Herausforderungen eine nachhaltige Absicherung zu gewährleisten. Unsere bereits bestehenden Familienzentren sind für viele Familien erste Anlaufstelle. Daher haben wir die Anzahl von Familienzentren in den letzten fünf Jahren bereits ausgebaut und familienunterstützende Angebote zum Beispiel im Bereich der Familienbildung gestärkt. Mit dem neuen Kinderbildungsgesetz stehen auch im Haushalt höhere Mittel für unsere Familienzentren bereit.

 

SPD:
Familiengrundschulzentren sind ein wichtiger Bestandteil unserer kommunalen Präventionsketten. Wir möchten dieses Instrument landesweit ausrollen, da es einen guten Zugang für Familienbildung, -beratung und –hilfe bildet. Eltern und Kinder kennen die Angebote aus der Kita und daher ist es folgerichtig, an den Grundschulen dieses Angebot fortzusetzen. Elternarbeit gehört auch in dieser Institution unterstützt. Viele Gefährdungssituationen entstehen durch Überforderung, wenn wir frühzeitig niedrigschwellige Angebote an Familien machen können. Familiengrundschulzentren sind wichtig für die Erziehungspartnerschaft und ihre Stärkung. Auch das können wir auch den Familienzentren an Kitas ableiten. Aktuell sind Familiengrundschulzentren leider nur projekthaft gefördert, wir wollen diese Förderung strukturell implementieren und somit auch dauerhaft sichern.

FDP:
Familienzentren sind eine Erfolgsgeschichte. Sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Entlastung und Unterstützung von Familien und sind ein Beitrag zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit. Wir wollen die Familienzentren weiter ausbauen und das Beratungsangebot erweitern. Mit den Familiengrundschulzentren haben wir ein neues Konzept in Nordrhein-Westfalen geschaffen, das an die erfolgreichen Familienzentren im Kita-Bereich anknüpft. Wir wollen damit allen Grundschulkindern und ihren Familien eine erfolgreiche Grundschulzeit ermöglichen und sie stark machen für die weiteren Herausforderungen auf ihrem Bildungsweg. Wir wollen schnellstmöglich und landesweit 300 Familiengrundschulzentren neu einrichten und deren Finanzierung dauerhaft sichern. Damit werden zehn Prozent unserer Grundschulen in Quartieren mit besonderen Bedarfen für mehr Bildungsgerechtigkeit zu Familiengrundschulzentren ausgebaut.

 

Bündnis 90/Die Grünen:
Als Orte des Austauschs, der Weiterbildung und niedrigschwelligen Unterstützung von Familien werden wir Familienzentren ausbauen.

Wir bedanken uns für die Antworten.